Im vergangenen Jahr hat der Golfclub der Wirtschaft 3.200 € für den Begleiter gesammelt und kurz vor Weihnachten an den Begleiter-Stiftungsvorstand Joachim Friedsch übergeben.
Als Botschafter für den Begleiter und erfolgreicher Spenden-Vermittler trat Marc Wilken vom Verein „Wirtschaft und Stadtmarketing für die Region Bergedorf e.V“ auf. Er war es, der den Kontakt zum Golfclub der Wirtschaft hergestellt hat.
Bei einem Turnier auf dem Platz in Wentorf konnte der Golfclub die Rekordsumme von 3.200 € sammeln. Das Geld stammt aus den Teilnahmegebühren für ein Turnier auf dem Platz in Wentorf und von den Hauptsponsoren Bergedorfer Volksbank, BMW-Niederlassung Hamburg und Pipping-Immobilien.
Ein Teil der großzügigen Spende wird im Sommer für Gruppenreisen eingesetzt, mit einem anderen Teil wurde ein neues Gerät für die Ergotherapie-Praxis angeschafft.
Ein Tapetenwechsel tut gut …
… erst recht den Menschen, die mit einer Einschränkung leben müssen. Den Alltag und seine Herausforderungen für ein paar Tage hinter sich zu lassen, kann einen Perspektivwechsel mit sich bringen. Außerdem gelingt es in entspannter Atmosphäre oft viel leichter, neue Kontakte anzubahnen.
Aber gerade bei Menschen mit psychosozialen Problemen fehlt oft das Geld und manchmal auch die Initiative für die Planung einer Reise.
Damit diese Lücke ein Stück weit geschlossen werden kann, organisiert der Begleiter regelmäßig Gruppenreisen, die nicht nur einen Abstand zum Alltag schaffen, sondern auch ein Gruppenerlebnis und die Möglichkeit, soziale Kompetenzen zu stärken.
Begleitet werden diese Sommerreisen von Fachkräften des Trägers.
Einen Teil der Reisekosten tragen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst – ein anderer Teil stammt aus Spenden.
Mit der des Spende des Golfclubs steht die nächste Sommerreise auf soliden finanziellen Füßen.
Vibrationstherapie hilft dabei, Muskelspannungen zu vermindern
Frau Haak ist Patientin in der Ergotherapie-Praxis des Begleiters. Dreimal wöchentlich trainiert sie hier ihre Arm- und Handfunktion. Dies ist nötig, weil die 34-Jährige vor sechs Jahren einen Schlaganfall erlitten hat und seitdem mit den Folgen einer Halbseitenlähmung kämpft. Innerhalb der ergotherapeutischen Behandlung profitiert die junge Frau von einem neuen Schallwellengerät, das seit Anfang des Jahres in der Praxis eingesetzt wird. Möglich wurde der Einsatz dieser sogenannten Vibrationstherapie durch die Spende des Golfclubs.
Frau Haak leidet unter einer rechtseitigen Lähmung. Auf dieser Körperseite verkrampfen sich ihre Finger zu einer Faust, ihr Handgelenk ist abgeknickt. Aus eigener Kraft kann sie die Hand nicht öffnen. Auch die Bewegungen ihres rechten Arms kann sie nur schwer kontrollieren. Eine erhöhte Muskelspannung im Bizeps zieht ihren Arm in Richtung Brust. Die Position zu verändern ist nur mit Hilfe möglich. Zustande kommen die Spastiken, weil bestimmte Muskelgruppen eine dauerhaft erhöhte Eigenspannung entwickeln.
Solche spastischen Lähmungen als Folgen eines Schlaganfalls, schränken die Lebensqualität betroffener Menschen erheblich ein. Das selbstständige Ankleiden, Putzen, die Körperhygiene und viele andere Alltagsaktivitäten fallen schwer. Betroffene sind auf Unterstützung und Hilfsmittel angewiesen.
Ergotherapie kann dabei helfen, den Tonus eines Muskels zu senken, d.h. seine Spannung zu vermindern. Gleichzeitig können in der Therapie die sogenannten Antagonisten gestärkt werden. Dabei handelt es um Muskeln mit entgegengesetzter Funktion. Ein Antagonist zum Armbeuger ist der Armstrecker. Wenn sich die Spannung im Beuger vermindert, kann der Strecker den Arm in die entgegengesetzte Richtung bewegen.
Durch eine Tonussenkung, Bewegungen und Alltagsaktivitäten werden bei der Ergotherapie physiologische Bewegungsabläufe angebahnt. Frau Haak trainiert auf diese Weise, die Kontrolle über ihren eigenen Körper ein Stück weit zurückzugewinnen und eine größtmögliche Selbstständigkeit im Alltag wiederzuerlangen.
In vielen Fällen muss die Therapie mit einer Detonisierung begonnen werden. Mit einer zu hohen Spannung sind die Muskeln so versteift, sodass eine Bewegungsanbahnung unmöglich wird.
Mit dem Schallwellengerät wird ihre Tiefenmuskulatur entspannt. 20 Minuten bevor Ergotherapeutin Lisa Koth damit beginnt, Arm und Hand ihrer Patientin „durchzubewegen“, kommt das Gerät zum Einsatz. Beginnend im Schulter und Nackenbereich behandelt die Ergotherapeutin nacheinander den gesamten Rücken bis in den Lendenbereich hinein, das Schulterblatt und den Arm. Danach folgen Übungen, die von der Patienten selbst bzw. mit Unterstützung der Therapeutin durchgeführt werden.
Die aktiven und passiven Übungen hier ergänzend mit den eingesetzten Reizen durch das Vibrationsgerät können zu einer Verbesserung der motorischen Kontrolle führen. Hintergrund ist, dass die Vibration Reize setzt, wodurch Signale ans Gehirn geschickt und neue Verknüpfungen entstehen.
Für die Patientin ist diese Behandlung sehr angenehm und entspannend. Vor allem die Lockerung am Schulterblatt genießt sie. „So ein Gerät hätte ich gerne auch zu Hause“, wünscht sich die junge Frau, „es ist aber leider zu teuer“.

Der Tonus am Arm wird durch die Vibrationstherapie gesenkt.

Frau Haak schafft es, den Arm selbstständig zu heben

Nachdem die Muskulatur stimuliert worden ist, behandelt Lisa Koth die Hand mit einer Zahnbürste. Dadurch wird die Sensibilität in der Hand angeregt. Frau Haak kann ihre Handinnenfläche wieder mehr fühlen. Gleichzeitig ist die Hand locker geworden und kann ein Stück weit geöffnet werden.